Mittwoch, 2. April 2014

Frontverlauf mitten im Haus

Jeder echte Ruhrpottler kennt es nur zu gut. Fussball geht uns über alles und die Rivalitäten unter den Vereinen hat zu verhärteten Fronten geführt. Dieses Haus in Essen hat es besonders hart getroffen. Im 1. Stock verläuft eine derart stark gesicherte Grenze, die an Nord-/Süd-Korea oder den "Eisernen Vorhang" erinnert, wobei diese zwei Beispiele diplomatisch gesehen eher Pillepalle gegen den hier schwelenden Konflikt sind/waren. Üble beschimpfungen quer übers Treppenhaus gehören hier schon zum normalen Umgangston und auch Hangreiflichkeiten beim Wäsche aufhängen auf dem Speicher, werden fast schon gleichgültig hingenommen. Stacheldraht und Minen erschweren zwar den Zugang zu den oberen Etagen, werden aber als unerlässlich angesehen. "Wat solls?" denkt sich Horst aus dem 2. Stock, gönnt sich noch einmal einen kräftigen Schluck Pils, brät sich lecker Pannas und genießt die Ruhrpott-Sonne jeden Tag, oben ohne, am offenen Fenster... auch im Winter.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen